Perfektes Klima für jeden Wohnraum


Klimatisierung und Kühlung im Eigenheim: aktiv oder passiv?
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, das Eigenheim passiv oder aktiv zu kühlen. Während die passive Kühlung auf natürliche Temperaturunterschiede zwischen den Wohnräumen und der Umgebung setzt, funktioniert die aktive Kühlung mit zusätzlichem Energieeinsatz. Auch eine Kombination von aktiver und passiver Kühlung ist möglich.
Passive Kühlung: Kühle Umgebung ausnutzen
Werden kühlere Umgebungstemperaturen gegen die Hitze im Eigenheim genutzt, spricht man von einer passiven Kühlung. Möglich ist zum Beispiel die Nutzung der kühleren Temperaturen von Erdreich und Grundwasser. Aber auch die klassische Nachtlüftung gehört zu diesen Optionen:
- Nachtlüftung: Alle Fenster auf und kühle Nachtluft rein - so verabschiedet sich die Hitze des Tages auf natürliche Weise.
- Passive Kühlung mit Wärmepumpe über Erdreich- oder Grundwasser: Die Wärmepumpe nutzt in diesem Fall das niedrige Temperaturniveau aus dem Boden oder dem Grundwasser und überträgt es über einen Wärmetauscher auf das Heizsystem. So werden die Heizflächen im Sommer zu Kühlflächen.
- Lüftungsanlage mit Vorkühlung: Wird die Frischluft vorgekühlt, kann eine gewisse Lufttemperierung auch über die Lüftungsanlage erreicht werden. Möglich ist das über einen Erdwärmetauscher. Für eine Nachtauskühlung sollte außerdem darauf geachtet werden, dass bei der Lüftungsanlage der Sommerbypass aktiviert ist.
Vorteil der passiven Kühlung: Durch Ausnutzung natürlicher Temperaturunterschiede und vorhandener Technik können die Wohnräume im Sommer sanft gekühlt werden. Zusätzliche Energie muss dafür nicht aufgewendet werden.
Nachteil der passiven Kühlung: Große Abkühlungseffekte sind mit passiven Methoden nicht zu erreichen, sie senken die Temperatur in den Räumen um bis zu drei Grad. Bei lang andauernden Hitzeperioden heizen sich zudem auch Erdreich und Grundwasser immer mehr auf, so dass das Potenzial für die Klimatisierung begrenzt ist.
Aktive Kühlung: Auf Energieeffizienz achten!
Reicht die passive Kühlung nicht aus, können Eigentümer:innen auf aktive Kühlung setzen. Hierbei wird die Raumtemperatur unter Einsatz von Energie (=Strom) abgekühlt. Zum Einsatz kommen dabei sowohl einzelne Geräte als auch zentrale Anlagen. Diese Optionen gibt es:
- Wärmepumpe mit Kühlfunktion: Reversible Wärmepumpen können im Sommer auch kühlen. Dafür wird der Heizkreislauf umgekehrt. Bestehende Heizflächen (Fußbodenheizung, Wandheizung, Deckenheizung) führen dann kaltes Wasser und können so kühlen.
- Klimagerät: Einzelne Klimageräte eignen sich zur Kühlung einzelner Räume. Flexible Monoblock-Geräte sind dabei wenig effizient, deshalb sollten Eigentümer besser auf Singlesplit-Geräte setzen, die aus einem fest installierten Außen- und einem Innengerät bestehen.
- Klimaanlage: Versorgt ein Außengerät mehrere Innengeräte in verschiedenen Räumen, handelt es sich um eine Multisplit-Anlage. Diese Luft-Luft-Wärmepumpen können im Sommer kühlen und im Winter heizen.
Vorteil der aktiven Kühlung: Auch bei sehr heißen Temperaturen und langen Hitzeperioden können die Wohnräume noch gut gekühlt werden.
Nachteil der aktiven Kühlung: Sommerliche Kühlung erhöht den Stromverbrauch eines Haushaltes erheblich. Deshalb sollten Eigentümer unbedingt auf effiziente Geräte achten. Im besten Fall wird der Strombedarf im Sommer durch eine eigene Photovoltaik-Anlage gedeckt.
--> Wichtig zu wissen: Eine effiziente und kostensparende Kühlung ist nur möglich, wenn die Hitze nicht ungehindert in die Wohnräume eindringen kann! Das Mindestmaß an sommerlichem Wärmeschutz ist deshalb die passende Verschattung der Fenster. Außen liegender Sonnenschutz wie Rollläden, Fensterläden oder Markisen können - am besten automatisch gesteuert - flexibel auf den Stand der Sonne reagieren. Außerdem sollte bei der Kühlung der Taupunkt nicht unterschritten werden, sonst kann Kondenswasser zu Feuchteschäden und Schimmel führen.
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